06.03.2023 | XING, onlyfy

forsa-Studie zum Weltfrauentag: Frauen gehen wegen der Familie in Teilzeit, Männer für mehr Freizeit

Hamburg, 6. März 2023 – Zwei aktuelle Studien, die von forsa für das Job-Netzwerk XING und die Recruiting-Marke onlyfy by XING durchgeführt wurden, beweisen, dass die klassische Rollenverteilung zwischen Männern und Frauen im Arbeits- und Privatleben auch 2023 weiterhin Alltag ist: Während zwei Drittel der Frauen, die in Teilzeit arbeiten, diese Entscheidung treffen, um Beruf und Familie besser zu vereinbaren (67 %), sind Hobbys oder Nebenprojekte bei den Männern der wichtigste Grund für diesen Schritt. Nur 38 Prozent der befragten Männer in Teilzeit reduzieren ihre Arbeitsbelastung wegen der Familie, für Hobbys dagegen nehmen sich 42 Prozent gerne ein bisschen mehr Zeit - bei den Frauen gönnen sich gerade einmal 22 Prozent mehr persönlichen Freiraum. Die oft größere Resilienz von Frauen zeigt sich darüber hinaus auch bei einem anderen Thema: 31 Prozent der Männer arbeiten aus gesundheitlichen Gründen wie Stressmanagement weniger, bei den Frauen ist das lediglich für ein Viertel der ausschlaggebende Grund. „Frauen stecken im Arbeits- und Privatleben weiterhin zurück. Als klassische Multitasker schultern sie neben ihrem Job auch einen Großteil der Care-Arbeit und organisieren den Alltag der Familie. Dabei haben sie viele gute Gründe, sich selbstbewusster zu positionieren und auch ihre Stärken im Job mehr auszuspielen“, so Petra von Strombeck, CEO der NEW WORK SE. „Hier liegt es auch an Unternehmen, Bedingungen zu schaffen, in denen weibliche Fachkräfte nicht nur gefordert, sondern vor allem auch gefördert werden.“
 

Frauen insgesamt unzufriedener mit ihrer Arbeitssituation – aber weniger wechselbereit

Nicht überraschend, dass Frauen insgesamt unzufriedener mit ihrer aktuellen Arbeitssituation sind. Die Ergebnisse der XING Job-Happiness-Studie und der diesjährigen Wechselbereitschaftsstudie von onlyfy by XING (bis 2022: XING E-Recruiting, Marke der NEW WORK SE) werfen ein Schlaglicht auf die Befindlichkeiten der Geschlechter: 17 Prozent der Frauen sind eher unzufrieden bzw. sehr unzufrieden mit ihrer derzeitigen beruflichen Tätigkeit, bei den Männern sind es hingegen 13 Prozent. Trotzdem wollen Frauen öfter als Männer langfristig bei ihrem derzeitigen Arbeitgeber bleiben – und ihre Wechselwilligkeit hat sogar abgenommen. Während sich die generelle Wechselbereitschaft deutscher Beschäftigter, die im letzten Jahr um vier Prozentpunkte deutlich gestiegen war, mit 37 Prozent auf hohem Niveau stabilisiert hat, zeigen sich Unterschiede zwischen Frauen und Männern. Männer sind einem Jobwechsel gegenüber generell positiver eingestellt: 34 Prozent sagen, dass sie offen sind, aber noch keine konkreten Schritte unternommen haben, wohingegen mit nur 28 Prozent eine leicht sinkende Anzahl der Frauen dieser Aussage zustimmt (Vorjahr: 33 %). 63 Prozent der Frauen wollen sogar langfristig bei ihrem jetzigen Arbeitgeber bleiben (Vorjahr: 59 %), bei den Männern liegt der Wert bei 58 Prozent.
 

Frauen gegenüber Stress im Job resilienter als Männer

Während wechselwillige Männer überwiegend wegen des Gehalts einen anderen Arbeitgeber in Erwägung ziehen würden (Männer: 53 %, Frauen: 40 %), wäre für Frauen das Stresslevel der entscheidende Faktor: 42 Prozent der wechselwilligen Frauen sind offen für einen neuen Job, da sie zu viel um die Ohren haben (Männer 33 %, 9 Prozentpunkte weniger). Darüber hinaus sind wechselwillige Frauen mit ihrer direkten Führungskraft (37 %) unglücklicher als Männer (25 %), aber auch mit ihrer derzeitigen Arbeitsaufgabe (Frauen: 32 %, Männer, 26 %).

„Frauen fühlen sich deutlich gestresster als Männer. Das ist bei der Doppelbelastung durch Job und Familie kein Wunder. Trotzdem scheinen sie offenbar resilienter beim Umgang damit zu sein”, sagt Petra von Strombeck. „Denn Stress, aber auch die Unzufriedenheit mit schlechter Führung oder uninteressanten Aufgaben, ist für sie deutlich seltener als für Männer ein Grund, tatsächlich einen Arbeitgeber zu verlassen oder in Teilzeit zu gehen. Gerade arbeitende Mütter haben ein hohes Stresslevel als Teil ihres Lebens akzeptiert. Für sie ist es oft aufwändiger, etablierte Prozesse wie Kinderbetreuung durch einen Jobwechsel neu organisieren zu müssen. Die Corona-Pandemie hat hier für eine Menge zusätzliche Belastung gesorgt – viele fühlen sich einfach erschöpft und wollen sich nicht noch mehr aufbürden. Aber das darf keine Dauerlösung sein.“
 

Frauen stellen ihr eigenes Licht unter den Scheffel

Dieses Engagement der Frauen für andere schlägt sich auch in der Berufswahl nieder. Deutlich mehr Frauen als Männer haben das Gefühl, mit ihrer Arbeit einen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten (Frauen: 71 %, Männer: 59 %). Nur 41 Prozent der Frauen machen ihn vor allem wegen des Geldes, bei den Männern sind es über die Hälfte (53 %). Allerdings schätzen sie auch den Wert ihrer Arbeit geringer ein: Nur 33 Prozent würden in diesem Jahr nach einer Gehaltserhöhung fragen, weil sich durch den Fachkräftemangel ihr Stellenwert erhöht hat, während Männer von sich deutlich überzeugter sind (42 %). Und lediglich 22 Prozent der Frauen glauben, dass sie unter Marktwert bezahlt werden, bei den Männern ist es ein Drittel (32 %).
 

Auf der Wunschliste von Frauen steht Flexibilität ganz oben  

Danach befragt, was ihnen ein neuer Arbeitgeber bieten sollte, legen Frauen mehr Wert auf „weiche Faktoren“ als Männer: Sie achten vor allem auf guten Zusammenhalt unter den Kollegen (Frauen: 77 %, Männer: 65 %), flexible Arbeitszeiteinteilung (Frauen: 69 %, Männer: 62 %), Remote Work (Frauen: 47 %, Männer: 42 %) oder Engagement für das psychische Wohlergehen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Frauen: 44 %, Männer: 31 %). Auch wenn es darum geht, was einen potenziellen Arbeitgeber für sie attraktiver machen würde, haben die Geschlechter unterschiedliche Prioritäten. Homeoffice wünschen sich 54 Prozent der Frauen, aber nur 48 Prozent der Männer. Auch mit Angeboten für die Kinderbetreuung können Unternehmen punkten: Sie stehen auf der Wunschliste von Frauen mit 21 Prozent deutlich höher als auf der von Männern (15 %).

Die Liste der No-Gos, die Beschäftigte trotz besserer Bezahlung davon abhalten würde, sich bei einem Unternehmen zu bewerben, führt in beiden Fällen ein schlechter Führungsstil an. Frauen sind hier allerdings noch kompromissloser (82 %) als Männer (77 %). „Die Bedürfnisse von Frauen kommen auf dem Arbeitsmarkt weiterhin zu kurz. Dabei brauchen wir weibliche Fachkräfte und Beschäftigte, die in Vollzeit statt Teilzeit arbeiten, so dringend wie nie zuvor“, so Petra von Strombeck. „Hier müssen Wirtschaft und Gesellschaft Mittel und Wege zum Gegensteuern finden – und zwar dringend.“

 

  

Über die Wechselbereitschafts-Studie

forsa-Online-Umfrage im Januar 2023 unter 3.216 volljährigen Erwerbstätigen (Arbeitende und Angestellte) in Deutschland sowie in Österreich (N = 501) und der deutschsprachigen Schweiz (N = 1.007) im Auftrag von onlyfy by XING.

Die Wechselbereitschaft setzt sich aus zwei Kategorien zusammen, den Erwerbstätigen die konkret planen in diesem Jahr den Arbeitgeber zu wechseln sowie den Erwerbstätigen die offen für einen Jobwechsel sind, aber noch keine konkreten Schritte unternehmen haben.

 

Über die Job-Happiness-Studie

forsa-Online-Umfrage im Oktober 2022 unter insgesamt 3.042 erwerbstätigen Personen ab 18 Jahren in Deutschland.  

 

Über XING 
XING ist das führende Job-Netzwerk im deutschsprachigen Raum. Es gibt seinen 21 Millionen Mitgliedern Orientierung in ihrem gesamten Arbeitsleben und unterstützt sie dabei, so arbeiten zu können, wie es zu ihren Lebensentwürfen und ihren individuellen Bedürfnissen passt. Auf XING finden Berufstätige aller Branchen Jobs, die zu ihrem Leben passen und werden von mehr als 20.000 Unternehmen und Recruitern gefunden. Dabei geht es nicht nur um den Lebenslauf, sondern um den „perfect match“ zwischen Bewerber und passender Unternehmenskultur. Mehr Informationen unter www.xing.com.

 

Über onlyfy by XING
New Work braucht New Hiring: Ein neues Verständnis von Recruiting und neue Herangehensweisen, um in schwierigen Zeiten genau jene Talente zu finden, die zum Team, zur Kultur und zu den strategischen Herausforderungen des Unternehmens passen. onlyfy by XING liefert hierzu smarte digitale Lösungen: Die Talent Acquisition Platform onlyfy one vereint Active Sourcing, Passive Sourcing und effizientes Bewerbungsmanagement unter einem Dach – für eine einzigartige Candidate-Experience. Als Teil der NEW WORK SE bietet onlyfy mit den Schwestermarken XING und kununu ihren Kunden den Zugriff auf über 21 Millionen Talenten im deutschsprachigen Raum sowie weitere effiziente Lösungen für das Employer Branding, das Active- und Passive Sourcing. Die Marke onlyfy ist im Sommer 2022 aus dem Zusammenschluss von XING E-Recruiting und Prescreen hervorgegangen. Mehr Informationen unter onlyfy.com.

 

Über die NEW WORK SE
Die NEW WORK SE engagiert sich für eine bessere Arbeitswelt. Mit starken Marken wie XING, kununu und onlyfy by XING und dem größten Talente-Pool in D-A-CH tritt sie an, der wichtigste Recruiting-Partner im deutschsprachigen Raum zu sein. Sie bringt Kandidaten und Unternehmen zusammen, damit Berufstätige ein zufriedeneres Jobleben führen und Firmen durch die richtigen Talente erfolgreicher werden. Das Unternehmen ist seit 2006 börsennotiert, hat seinen Hauptsitz in Hamburg und beschäftigt seine insgesamt rund 2.000 Mitarbeiter auch an weiteren Standorten von Berlin über Wien bis Porto. Weitere Infos unter http://www.new-work.se/ und https://nwx.new-work.se/.

 


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