07.09.2023 | onlyfy

Jenseits der Büroarbeit: Laut forsa-Studie werden Arbeitskräfte in Industrie, Handel und Dienstleistung in Deutschland weiter händeringend gesucht

  • 93 Prozent der Unternehmen in Industrie, Handel oder Dienstleistung haben weiterhin Schwierigkeiten bei der Besetzung offener Stellen 

  • forsa-Studie im Auftrag der Recruiting-Experten von onlyfy by XING: fast vier von zehn Beschäftigten, die vorwiegend körperlich arbeiten, sind offen für einen Jobwechsel 

  • Im Fokus der Unzufriedenheit stehen hohe Arbeitsbelastung, zu niedriges Gehalt sowie Verhalten von Kollegen und Führungskräften  

  • NEW WORK SE Vorstand Frank Hassler: „Unternehmen müssen sich zukunftsfähig aufstellen. Flexible Arbeitszeitgestaltung steht auch bei denen, die nicht im Büro arbeiten, mit auf der Wunschliste“  

 

Hamburg, 7. September 2023 – Trotz Konjunkturkrise und dem Rückgang offener Stellen auf dem deutschen Arbeitsmarkt werden Arbeitskräfte für sogenannte Blue Collar-Jobs, die vor allem von körperlicher Arbeit geprägt sind, in Industrie, Handel und anderen Bereichen weiterhin händeringend gesucht. 93 Prozent der Unternehmen in einer von forsa durchgeführten Studie im Auftrag der Recruitingmarke onlyfy by XING* gaben an, es sei schwierig, offene Stellen zu besetzen. Gründe sind ihren Angaben zufolge allgemein zu wenig Arbeitskräfte am Markt (83 %), unzureichende fachliche Qualifikationen (62 %) und zu hohe Ansprüche der Kandidaten in puncto Gehalt (55 %). Dementsprechend dauert es bei fast jedem zweiten Unternehmen drei bis sechs Monate, eine Stelle neu zu besetzen (44 %). Besonders schwer zu finden sind Fachkräfte im Dienstleistungssektor (95 %) und der Industrie (94 %), der Handel steht mit 88 Prozent nur geringfügig besser da. Gleichzeitig sind fast vier von zehn Arbeitnehmenden  
(37 %) generell wechselbereit. 

„Der Wettbewerb um Arbeitskräfte, die nicht einer klassischen Büroarbeit nachgehen, ist härter als je zuvor. Es geht um einen deutlich wahrnehmbaren Arbeitskräftemangel – und das unabhängig von Konjunkturschwankungen“, so Frank Hassler, verantwortlicher Vorstand für das Geschäftsfeld Recruiting und Employer Branding der NEW WORK SE. „Unternehmen aus dem Handwerk, der Hotellerie oder dem Einzelhandel müssen im Recruiting neue Wege gehen und stärker auf die Bedürfnisse von Jobsuchenden achten, um langfristig überlebensfähig zu sein.“ 

 

Jeder Fünfte ist unzufrieden, fast doppelt so viele offen für neue Jobs 

Mit 21 Prozent ist rund jeder fünfte Befragte, der einer körperlichen Arbeit nachgeht, eher oder sehr unzufrieden mit seiner derzeitigen beruflichen Situation. Hier zeigt sich auch ein Unterschied zu ebenfalls befragten Beschäftigten mit Bürojobs: Denn von ihnen ist nur einer von sieben (14 %) unzufrieden. Doch nicht nur diejenigen, die sich nicht wohlfühlen, halten die Augen nach neuen Optionen offen. Insgesamt 37 Prozent der Befragten suchen aktiv (6 %) oder ziehen einen Wechsel in Erwägung (31 %). Vor allem bei den Erwerbstätigen zwischen 18 und 29 Jahren (Generation Z) ist die Wechselbereitschaft stark ausgeprägt und liegt bei insgesamt 59 Prozent. 22 Prozent der Befragten planen konkret ihren Ausstieg (30- bis 49-Jährige: 5 %, 50+: 4 %), Und vier von zehn Befragten der sogenannten GenZ sind offen für eine neue Stelle (18- bis 29-Jährige: 37 %, 30- bis 49-Jährige: 36 %, 50+: 26 %).

  

Hohe Arbeitsbelastung, zu niedriges Gehalt sowie Verhalten von Kollegen und Führungskräften treiben Unzufriedenheit 

Ganz oben auf der Liste der größten „Nervfaktoren“ im Arbeitsalltag stehen dabei bei denen, die nicht im Büro arbeiten, die hohe Belastung (45 %), gefolgt von gehaltlichen Aspekten (39 %) und dem Verhalten der Kollegen (35 %) und Führungskräfte (34 %). Eine von fünf Personen (21 %) stört es darüber hinaus, keine flexiblen Arbeitszeiten zu haben. 

Nach den Gründen befragt, warum sie trotzdem bei ihrem derzeitigen Arbeitgeber bleiben wollen, machen auf der Liste der positiven Aspekte die Faktoren Jobsicherheit (74 %), guter Zusammenhalt unter den Kollegen (59 %) und attraktiver Standort (54 %) das Rennen. Hinderungsgründe, einen Jobwechsel in Erwägung zu ziehen, sind vor allem, sich zu alt dafür zu fühlen (39 %), nicht umziehen zu wollen (35 %) oder derzeit keine attraktiven Stellenangebote zu finden (25 %).  

Dass der Standort in Industrie, Handel und Gewerbe ein relevanter Faktor ist, da hier Arbeit meist an einem festen Platz stattfindet, bestätigen auch die befragten Personalverantwortlichen. 53 Prozent von ihnen geben an, dass ihre Mitarbeitenden in einem Radius von 50 km wohnen, 39 Prozent leben sogar in der unmittelbaren oder näheren Umgebung ihres Arbeitsplatzes.  

 

Blue Collar-Beschäftigte: Wünsche an den neuen Arbeitgeber  

Auch bei der Wahl eines potenziellen neuen Arbeitgebers liegt die Jobsicherheit mit 74 Prozent vorn. Dicht darauf folgen ein höheres Gehalt (71 %), ein attraktiver Standort und pünktliche Bezahlung (jeweils 69 %) sowie gutes Führungsverhalten (64 %). Ein sinnerfüllender Job ist für 55 Prozent wichtig. Auch wenn nur bei jedem Fünften die nicht mögliche flexible Arbeitszeiteinteilung auf der Liste der derzeitigen Störfaktoren steht, wünscht sich fast die Hälfte (48 %) hier mehr Beweglichkeit von einem potenziellen neuen Arbeitgeber. Zwei von drei Befragten (66 %) geben an, dass flexible Arbeitszeitgestaltungsmodelle wie Gleitzeit oder eine 4-Tage-Woche Unternehmen attraktiver machen. Bei 39 Prozent kann ein möglicher neuer Arbeitgeber mit Gehaltstransparenz punkten.  

„Bei der Diskussion um Fachkräftemangel wird viel zu häufig auf die Bedürfnisse von Wissensarbeitern geschaut. Wir müssen viel mehr auf die Wünsche der Personen schauen, die hierzulande den Laden am Laufen halten”, so Frank Hassler. „Während Vorreiter in Handwerk, Hotellerie oder Einzelhandel die Bedürfnisse von Jobsuchenden und Beschäftigten ernst nehmen, sind andere immer noch zu sehr in gewohnten Strukturen verhaftet. Unternehmen müssen sich auch für Arbeitskräfte im sogenannten Blue-Collar-Bereich zukunftsfähig aufstellen.” Und diese Gruppe stellt die große Mehrheit am Arbeitsmarkt: Laut statistischem Bundesamt gehen derzeit rund 80 Prozent der deutschen Beschäftigten einer Tätigkeit nach, die überwiegend von körperlicher Arbeit geprägt ist (Quelle: Destatis 2023) „Flexible Arbeitszeitgestaltung steht auch bei denen mit auf der Wunschliste, die nicht in Büros arbeiten. Hier ist handfester Gestaltungswille gefragt”, so Frank Hassler. 

 

Über die Studie*:  

Für die Studie hat forsa ausgewählte Blue- und White-Collar-Beschäftigte ab 18 Jahren online befragt. An der Umfrage nahmen insgesamt 1.736 Personen in Deutschland teil, darunter 1.006 Blue-Collar- und 730 White-Collar-Arbeitnehmende. Die Umfrage ist repräsentativ für die Zielgruppe. Parallel hierzu führte forsa eine ebenso von onlyfy by XING in Auftrag gegebene Studie durch, in der 200 HR-Entscheider in Unternehmen ab 20 Mitarbeitern in Deutschland befragt wurden, die Personal für das Blue Collar-Segment suchen (Branchen: Bergbau, Herstellung von Waren, Energieversorgung, Wasserver- und Abfallentsorgung, Bau, Handel, Verkehr, Beherbergung und Gastronomie sowie Gesundheits- und Sozialwesen). Von den 200 Befragten rekrutieren 162 überwiegend im Blue-Collar-Bereich, 38 Personen rekrutieren Blue- und White-Collar-Beschäftigte gleichermaßen. 

 

Blue Collar-Beschäftigte sind Beschäftigte, die überwiegend körperlich arbeiten – u.a. im Handwerk, der Industrie, dem Einzelhandel oder weiteren Dienstleistungsberufen. Laut Statistischem Bundesamt arbeiten derzeit rund 80 Prozent der Beschäftigten in Deutschland in sogenannten Blue Collar-Berufen. Sie spielen eine entscheidende Rolle für das Funktionieren und den Zusammenhalt in unserer Gesellschaft: bei der Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung, der Sicherung der Grund- oder Gesundheitsversorgung und beim Erhalt unserer Lebensqualität. White Collar-Beschäftigte gehen als so genannte Wissensarbeiter Tätigkeiten nach, die meist im Büro oder Home-Office stattfinden. 

 

Über onlyfy by XING 

New Work braucht New Hiring: Ein neues Verständnis von Recruiting und neue Herangehensweisen, um in schwierigen Zeiten genau jene Talente zu finden, die zum Team, zur Kultur und zu den strategischen Herausforderungen des Unternehmens passen. onlyfy by XING liefert hierzu smarte digitale Lösungen: Die Talent Acquisition Platform onlyfy one vereint Active Sourcing, Passive Sourcing und effizientes Bewerbungsmanagement unter einem Dach – für eine einzigartige Candidate-Experience. Als Teil der NEW WORK SE bietet onlyfy mit den Schwestermarken XING und kununu ihren Kunden den Zugriff auf über 22 Millionen Talenten im deutschsprachigen Raum sowie weitere effiziente Lösungen für das Employer Branding, das Active- und Passive Sourcing. Die Marke onlyfy ist im Sommer 2022 aus dem Zusammenschluss von XING E-Recruiting und Prescreen hervorgegangen. Mehr Informationen unter onlyfy.com. 

 

Über die NEW WORK SE 

Die NEW WORK SE engagiert sich für eine bessere Arbeitswelt. Mit starken Marken wie XING, kununu und onlyfy by XING und dem größten Talente-Pool in D-A-CH tritt sie an, der wichtigste Recruiting-Partner im deutschsprachigen Raum zu sein. Sie bringt Kandidaten und Unternehmen zusammen, damit Berufstätige ein zufriedeneres Jobleben führen und Firmen durch die richtigen Talente erfolgreicher werden. Das Unternehmen ist seit 2006 börsennotiert, hat seinen Hauptsitz in Hamburg und beschäftigt seine insgesamt rund 1.900 Mitarbeiter auch an weiteren Standorten von Berlin über Wien bis Porto. Weitere Infos unter http://www.new-work.se und https://nwx.new-work.se/ 


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Christoph Stanek

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